Sonntag, 27. Mai 2012

Amtrak Zug


Nachdem ich meine ersten Erfahrungen mit Amtrak (dem Zug in den USA) an der Westküste von Seattle nach Portland und weiter nach San Francisco gemacht hatte ging es mit dem „California Zephyr“ bis nach Chicago.
Alles war anders hier. Mindestens 30 Minuten vor Abfahrt sollte man da sein. Das Gepäck musste wie am Flughafen aufgegeben werde, Sitzplätze wurden einem erst einige Minuten vor Abfahrt auf einem Pappschild zugewiesen. Und dann ging es auch erst auf den Bahnsteig. Nicht wie in Deutschland, 2 Minuten vor Abfahrt in den Zug springen, Plätze sind elektronisch zugewiesen und los geht’s.J
Von Kalifornien aus (einige Schneeflecken in den Bergen waren noch zu sehen) fuhr der Zug durch die kahle und trockene Landschaft von  Nevada und Utah. In Salt Lake City sprang ich für 24 Stunden aus dem Zug um mir die Beine zu vertreten  und etwas frische Luft und Sonne zu schnappen. Dann ging es weiter in den Staat Colorado, der Zug folgte dem Fluss Colorado, und vom großen Sightseeingfenster aus (extra Waagen, ich habe dort am liebsten die Zeit verbracht), konnten wir beobachten wie einige Leute den Fluss mit einem Boot runter paddelten, stecken blieben und fischten.
Weiter ging es durch die Rocky Mountains. Die rot-braune Landschaft mit den schroffen Felsen veränderte sich in eine grüne, bewaldete Landschaft und auf den Bergen war Schnee zu sehen. Wir fuhren an einem Eagle Nest vorbei und ich verließ den Zug in Denver. Die Fenster wurden hier von den Fensterputzern geputzt und einige Tage später setzte ich meinen Trip mit dem Zug bis nach Chicago fort.
In der Nacht fuhren wir durch Omaha in Nebraska und am nächsten Tag ließ ich die grüne Landschaft von Iowa an mir vorbeiziehen, bevor es über den Mississippi nach Illinois ging und der Zug mit Verspätung am Nachmittag in Chicago einfuhr. Mit jeder Nachtfahrt, verloren wir eine Stunde und kamen Deutschland immer näher.
Nach einigen Tagen in Chicago ging es Übernacht durch die Staaten Indiana, Ohio, Pennsylvania bis nach Washington DC. Die Beinfreiheit war ok, ich saß nicht so gequetscht wie in dem Bus in Brasilien, konnte meine Füße am nächsten Morgen noch spüren aber ein zweiter Platz (hatte ich nur einmal bei den vier Übernachtfahrten) wäre trotzdem toll gewesen.
Für die Passagiere die etwas mehr Geld ausgeben wollten, konnten bei diesen Langstreckenzügen natürlich auch einen Sleeper, mit Bett reservieren. Ein Cafe und Restaurantwagen gab es auch. Ich schleppte mich aber immer noch mit einer extra Tasche ab, in der ich etwas Essen für die Fahrt transportierte. (Backpacker und Geld sparen eben) J
Nun war ich an der Ostküste der USA angekommen und auch das Zugsystem veränderte sich hier etwas. Ich musste mein Gepäck schon längst nicht mehr abgeben. Das warten und hoffen auf den Rucksack am Laufband ist doch immer aufregend und außerdem fahren die Züge hier nicht mehr nur einmal am Tag. Sondern es gibt etliche Verbindungen in die jeweiligen Städte. Nur zwei Stunden dauerte meine Fahrt von Washington DC nach Philadelphia und ich hatte das Gefühl der Zug fuhr auch etwas schneller, als ich es aus den vergangenen Wochen gewohnt war. Weiter ging es mit WIFI und Steckdosen im Zug in Richtung Norden, immer an der Küste von New England entlang bis nach Boston.
Die letzte Etappe mit meinem USA Railpass, gültig für 30 Tage und Ausstiegmöglichkeiten von 12 Mal, bewältigte ich heute von Boston nach New York.
Zusammengerechnet habe ich 4 Tage, 5 Stunden und 15 Minuten (Wartestunden vor Abfahrt nicht mitgezählt) in den letzten 26 Tagen im Zug gesessen und bin 4814 Milen (7746 Kilometer) quer durch die United States gefahren. Die Zeit schlug ich tot mit Smalltalk mit anderen Fahrgästen, Tagebuchschreiben (hab dazu echt keine Lust mehr, muss aber sein, damit ich nicht alles vergesse), Blog schreiben (um Euch auf dem laufenden zu halten und etwas an meiner Reise teil haben zu lassen) und ließ meine Gedanken schweifen in dem ich aus dem Fenster schaute und die Landschaft an mir vorbei zog.
Ich machte mir Gedanken über meine Zukunft. Uni, Arbeit was kommt alles auf  mich zu bzw. was will ich machen?
Wie merkwürdig ist es wohl in Frankfurt auf dem Flughafen zu stehen und alle sprechen deutsch um mich herum!
Was gibt es neues in Deutschland oder ist alles wie immer?
In wie fern hab ich mich verändert und werde ich mich noch mit allen verstehen?
Ja das wird alles sehr interessant.

So ihr Lieben ich genieße jetzt noch die letzten Tage in New York und in einer Woche sind meine 200 Reisetage schon zu Ende und ich bin zurück in Deutschland.

Fühlt Euch gedrückt und bis bald.


Route mit dem Zug (gelbe Kästchen)

Mein Platz




Sightseeinglounge

Bahnhof Chicago, oder eher Flughafen ?? :-)

Ziel: Washington (auf Pappe)

Bepackt wie immer...

Boston


Als ich in Boston aus dem Zug stieg, wehte ein leichter Wind und ich konnte bereits auf dem Bahnsteig das Meer riechen.
Boston befindet sich an der Ostküste im Gebiet Neuengland und ist die Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts. Außerdem ist es eine der ältesten und kulturell reichsten Städte der USA. Ich selbst, hatte aber nicht mehr viel Kraft und Lust Museen und alte Gebäude anzuschauen, sondern verbrachte die letzten zwei Tage bei warm, schwülen Wetter am Hafen, im Park und am Charles River.
Die Stadt war voll von Menschen an diesem langen Wochenende. Am Montag ist nämlich Memorial Day (Gedenktag) und ein US-amerikanischer Feiertag. An diesem Tag wird an die, die im Krieg für das Vaterland fielen gedacht.
Ich probierte hier die amerikanische Fischsuppe „Clam Chowder“, testete das Nachleben mit einigen Bier und bereitete mich in einigen freien Minuten auf die Stadt New York vor.
Mein Gefühl für die englische Sprache wird immer besser und es ist so interessant die verschiedenen Akzente zu hören. Ob aus Australien, England oder Europa ich kann meist raus hören wo sie herkommt und meinen Akzent kann ich meist auch nicht versteckenL. So das ich manchmal auf meiner Reise gar nicht mehr den Mund aufmachen mochte. Weil es gleich hieß, “ahhh bist du aus Deutschland?“ Aber so ist das wohl...
Auch hier in den USA hört sich das Englisch immer wieder anders an. Kalifornien, Chicago, Ostküste ob farbig oder weiß es ist so interessant den Leuten zu zuhören und sie zu beobachten.

So meine Lieben, morgen geht es dann nach New York und die letzte Stadt wartet auf mich.

Boston

Park

Flaggen für Memorial Day

Charles River

Freitag, 25. Mai 2012

Washington DC & Philadelphia



Ankunft letzten Sonntag in Washington DC. Es war erst früher Nachmittag und so machte ich mich noch auf den Weg  etwas von der Regierungsstadt zu sehen. Ich traf dabei auf Sam, einen Einheimischen. Er hatte an diesem Nachmittag wohl nichts mehr zu tun und so wurde aus ihm ganz schnell ein Stadtführer und aus mir ein Tourist. Es ging zum Weißen Haus, Obama war aber grade nicht da sondern an diesem Wochenende in Chicago. Trotzdem standen die Scharfschützen auf dem Dach und alles wurde beobachtet. Anschließend ging es im Marriott Hotel auf die Dachterrasse und ich hatte nochmal einen schönen Ausblick über die Stadt. Ich lernte viel an diesem Nachmittag über DC, wie man hier auch zu Washington zu sagen pflegt. Die meisten Gebäude hier gehören zur Regierung und kein Haus darf höher sein, als das Washington Monument. Zum Schluss wurde mir noch das Hotel gezeigt, in dem die Prominenten und auch Angela Merkel wohnt wenn sie in Washington ist.
In Washington sind alle Museen umsonst und die meisten von Ihnen befinden sich auf der „National Mall“ Am nächsten Tag besuchte ich einige von Ihnen. (Natural History, Gallery of Art und American Indian Museum). Anschließend war ich ganz schön platt und es ging nur noch kurz zum U.S. Capitol.
Auch am zweiten Tag in Washington setzte ich meinen Kulturtrip fort. Lief erst noch zum „Lincoln Monument“ bevor es dann ins „National Museum of American History ging. Es war sehr interessant aber ich war auch froh, allein dort zu sein und in meinem Tempo alles anzuschauen und dann schnell weiter zu laufen, wenn es mich nicht interessierte.
Jede Schulklasse aus Amerika kommt mind. einmal nach Washington (ca. 8.Klasse) um sich die freien Museen mit History und Spielereien anzuschauen. Dem entsprechend wimmelte es überall und in jedem Museum nur so von Kindern in ihren bunten T-Shirts (Erkennungsmerkmal).

Am Abend ging es dann mit vielen Eindrücken und erschöpft zwei Stunden im Zug nach Philadelphia.
Eine neue Stadt und wieder viel gelaufe. Es war schwül warm und fast zu heiß dort gestern und ich schnell ausgepowert. So viele Eindrücke in den letzten Wochen, dass muss erst mal verdaut werden und irgendwo ist dann auch mal genug. Aber gesehen habe ich trotzdem wieder viel und natürlich wurde auch ein Philly Cheesesteak probiert. Es ist eine Sandwichspezialität in Philadelphia und  besteht hauptsächlich aus dünn geschnittenem Steakfleisch das mit Schmelzkäse überbacken in einem länglichen, weichen Weizenbrötchen serviert wird.

Liebe Grüße aus Boston
:-*

Weißes Haus

Washington Monument

Regierungsgebäude

Philadelphia

Magic Garden

Philly Cheesesteak

Chicago



Nun ist schon wieder eine Woche um, dass ich in Chicago war, wie die Zeit vergeht.
Ich stand bereits vorm Bahnhof, große Gebäude um mich herum, als ich realisierte, dass ich gerade in Chicago angekommen war. Alles was man in Filmen und Fernsehen so gesehen hat war auf einmal Realität. Und ich wieder in einer großen Stadt.
Nach den Rockies eine ganz schöne Umstellung und mir etwas zu viel. Ich fuhr erst einmal zum Hostel und machte mir einen Plan für die nächsten Tage.
Traumwetter, Sonne aber nicht zu heiß und da mir das radeln in San Francisco so gut gefallen hatte, lieh ich mir am  1. Tag (Donnerstag) ein Fahrrad aus und radelte am blau schimmernden Lake Michigan entlang. Machte einen Stopp um die Skyline und das Wasser davor zu genießen und lief den Navy Pier entlang. Auf der anderen Seite vom See kein Land in Sicht, so groß, es hätte auch das Meer sein können.
Was ich doch wieder für ein Glück hatte und die Stadt gefiel mir immer mehr. Ich radelte am Beach entlang und neben mir immer der Blick auf die Stadt. Zurück ging es durch den Grantpark, an der Buckingham Fontäne vorbei, etwas durch die Stadt und dann durch den Lincoln Park (hier gibt es einen Zoo für umsonst), bevor ich am Abend mein Fahrrad sicher und heile wieder abgab.
Am zweiten Tag besuchte ich das „Art Institute of Chicago“ Essen und Taschenmesser nicht erlaubt. Mensch hätte man mir das nicht mal sagen können oder hätte ich es wissen müssen?
Blöd als Backpacker.. der immer alles dabei hat. Zurück zum Hostel fuhr ich nicht, aß mein Sandwich und versteckte das Taschenmesser im Busch. Das Risiko, dass es dort evtl. geklaut oder mich die Polizei aufgabelte und wer weiß wohin steckten würde, ging ich ein. Alternativ hätte ich es der Security geben können und nie wieder gesehen.
Und der Hammer kam dann aber noch, denn bevor ich ins Museum rein konnte. Musste ich eh meinen Rucksack abgeben. So ein Heckmeck für nichts…
Nach dem Besuch im Artmuseum, suchte ich mein Taschenmesser wieder, wurde auch nicht festgenommen und lief zum Millenium Park mit der „Bean“ und den „Crown Fountain“. Die Kinder spielten an diesem heißen Tag im Wasser und ich beobachtete die Leute.
Ich setzte meinen Walk durch die hohen Gebäude auf der Michigan Av fort, am John Hancock Building vorbei und beendete hier den zweiten Tag.
Bevor ich am Samstagabend den Zug in Richtung Westen nahm, ließ ich die Stadt noch etwas in ihrer Höhe und Mächtigkeit auf mich wirken und schaute den Sightseeing Booten auf dem Chicago River zu, wie sie ihre Route verfolgten.


Michigan Lake



The Bean

Crown Fountain

Michigan AV

Chicago River

Samstag, 19. Mai 2012

Colorado



Nächster Stopp Colorado und die Rocky Mountains.
Ich wollte unbedingt in den Rocky Mountain Nationalpark und suchte schon vor Wochen nach Informationen und Lösungen, wie ich da wohl hinkommen würde? Ich entschied mich letztendlich in Denver aus dem Zug auszusteigen und dann von dort aus in den zwischen Denver und den Rockies gelegenen  Ort Boulder zu fahren.
Ankunft in Denver: die Stadt und Leute erschienen mir etwas unheimlich, es wurde schon langsam dunkel als ich im Hostel ankam und es fing an zu regnen. Zum Glück war mein Aufenthalt hier nur für eine Nacht und am nächsten Morgen ging es sofort weiter. Nach 1 Stunde Fahrt erreichte ich den Studentenort Boulder. Ich fühle mich sofort pudelwohl. Nette Cafes, Bars, jede Menge junge Leute und ein tolles Angebot an Outdooraktivitäten. So konnte man am Fluss sitzen, angeln und anderen beim Klettern im Canyon zuschauen oder aber in den „Flat Irons“  wandern gehen.
Vor Ort versuchte ich persönlich mein Glück um Informationen und Transportmöglichkeit zum Nationalpark herauszufinden. Allerdings musste ich mal wieder schnell feststellen, dass die Amerikaner ihr Auto lieben und nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. L
Aber zum Glück gab es ja in Boulder auch ein Hostel, in dem ich unterkam und wo ich auf zwei Argentinier stieß, die in Miami wohnen und die ganze Strecke mit ihrem Auto nach Colorado gefahren waren. Wir kamen ins Gespräch, ein Wort folgte dem anderen und am nächsten Tag saßen wir (die beiden Jungs vorne und eine Australierin und ich hinten) im Traumauto (Pickup) auf dem Weg in die Rockies.
Wir hatten einen hervorragenden Tag. Die Sonne schien, ein kleines Lüftchen wehte und die „Trail Ridge Road“  bis zu 3.713 Meter hoch hatte den ersten Tag nach dem Winter geöffnet. Am Rand lag noch etwas Schnee, aber die Temperaturen waren diesmal sehr angenehm warm und der kalte Besuch von den Rockies in Kanada schnell wieder gut gemacht.
Wir genossen alle zusammen den traumhaften Tag inmitten von Stille und Frieden. Es war bereits dunkel als wir am Abend erfüllt und glücklich wieder in Boulder ankamen.

PS.
Leider gibt es ein Virusproblem mit der SD-Karte von meiner Camera. So dass ich zwar weiter Bilder machen und auch auf der Camara sehen kann aber sie nicht auch meinen PC ziehen kann. L
Vlt. hat ja jmd. von Euch noch einen Tipp. Na ich hoffe ich bekomme jetzt noch einige Bilder von den Jungs!
Also diesmal keine traumhaften Bilder, habe mir aber eine neue SD-Karte hier in Chicago gekauft und dann gibt es nach dem Wochenende auch wieder ein  paar Bilder von Chicago zu sehen. J

Bis denne :-*


Kurz vor Sonnenuntergang im Rocky Mountain Nationalpark

Freitag, 18. Mai 2012

Salt Lake City



Nun war es bereits über 17 Stunden her, dass ich San Francisco mit dem Zug verlassen hatte. Mitten in der Nacht um 3 Uhr morgens kam ich am Freitag den 11. Mai in Salt Lake City an und machte hier einen kurzen Stopp um Stadt und Umgebung anzuschauen. Es war kühl und ich müde. Mein Hostel sollte eigentlich 24 Std. Service haben, die Tür aber war verschlossen. Ich hatte Glück, ein Mann konnte nicht schlafen, sah mich vor der Tür sitzen und machte auf. Am Morgen konnte ich dann einchecken, schlief noch 2 Stunden und machte mich dann auf den Weg in die Stadt. Einige merkwürdige Gestalten liefen hier in der Umgebung rum und ich konnte spüren, dass ich nicht mehr in dem „glänzenden“ Kalifornien war.
Ich schaute mir die Tempel Square an und dann ging es noch zum Conference Center. Im Versammlungssaal gibt es 21.000 Sitze und die Kirche kann hier hervorragend tagen. Oben über der Stadt auf dem Dach befindet sich ein kleiner Garten mit Wasserspielen, Blumen und Bäumen.
Ich genoss das sonnige Wetter an diesem Tag und war froh gerade nicht im Zug sitzen zu müssen.
Zum nahe gelegenen Great Salt Lake mit seinem hohen Salzgehalt und somit eine hohe Treibkraft schaffte ich es nicht mehr und auch den Zion-Nationalpark in Utah musste ich an mir vorbeiziehen lassen und wird ein anderes Mal besucht.
Denn 24 Stunden später saß ich schon wieder im nächsten Zug und setzte meine Reise durchs Land fort.




Tempel Square im Hintergrund



Sonntag, 13. Mai 2012

San Francisco




Als ich nach 17 Stunden Zugfahrt am Morgen in San Francisco ankam, war es bereits angenehm warm und sonnig. Hier war ich bereits vor 6 Jahren schon einmal gewesen und freute mich auf eine tolle Zeit in dieser wundervollen Stadt.
Zusammen mit Charly, ebenfalls aus Deutschland, die ich bereits in Vancouver kennen gelernt hatte machten wir nun San Francisco unsicher. Zu Fuß ging es die hügeligen Straßen bergauf und bergab, wir liefen durch Chinatown, fühlten uns auf einmal nicht mehr wie in San Francisco sondern wie in Asien und dann ging es zum Pier 39 (Touristenhochburg mit viel Essen und Giftshops).
Am Nachmittag fuhren wir mit einem Schiff auf die berühmte Insel Alcatraz, welche in der Bay von San Francisco liegt. Von 1934 bis 1963 befand sich auf diesem Felsen ein Hochsicherheitsgefängnis. Ein kalter und starker Wind wehte auf der Insel und zum Glück hatten wir auch eine Jacke dabei. Wir machten mit einem Audioguide eine sehr interessante Führung durch das Gefängnis und erfuhren wie die Gefangenen hier gelebt, sich gefühlt und wie die Wärter hier gearbeitet und ebenfalls (zum Teil sogar mit der eigenen Familie) gelebt hatten.
Am zweiten Tag liehen wir uns ein paar Fahrräder aus und radeltet zu den berühmten „Painted Ladies“, führen durch den Golden Gate Park bis zum Ocean Beach und dann ging es zur Golden Gate Bridge. Diese fuhren wir entlang, machten Bilder von der anderen Seite und dann ging es wieder zurück in Richtung City. Die Sonne schien immer noch, allerding war es immer wieder windig und die Jacke war zwingend notwendig. Wir radelten am Wasser entlang bis zur Fisherman´s Wharf. Liefen zu Fuß bis zur LombardSt hoch. Schauten wie die Cable Cars die HydeSt entlang sausten und liefen dann die mit einem 27 % Gefälle, in Kurven bestehend (Serpentinenform), LombardSt hinunter. Es war bereits Abend geworden, die Hintern schmerzten und nach ca. 30 Kilometern fuhren wir nach einem schönen Tag wieder zurück zum Hostel.
Am nächsten Tag musste ich San Francisco schon wieder verlassen, denn es ging auf meine große Zugreise mitten durch das Land in Richtung Osten.


Pier 39

Skyline von San Francisco

Alcatraz

Painted Ladies

Golden Gate Bridge

"Bike the Bridge"

Cable Car, mit Alcatraz im Hintergrund


Samstag, 12. Mai 2012

Pacific Northwest USA



Zwei Orte hatte ich mir in der Region Pacific Northwest an der Westküste der USA ausgesucht.
Als erstes ging es nach Seattle im Staat Washington. Diese Stadt liegt noch ganz in der Nähe von der kanadischen Grenze und ist direkt am Wasser. Ich kam dort ja mit dem Katamaran an und hatte die schnelle Überfahrt von der kanadischen Inseln „Vancouver Island“ genossen.
Das Wetter in Seattle ließ aber zu wünschen übrig. An dem einzigen vollen Tag den ich dort hatte, regnete es den ganzen Tag und nicht nur ein bisschen. Ich schaute mir nur den „Pike Place Market“ mit seinem vielen Fisch, Obst, Gemüse und Handcraft an und dann ging es zurück zum Hostel.
Dieses Wetter war echt nervig. Meine schöne Bräune von Süd Amerika und Costa Rica längst nicht mehr da und am liebsten hätte ich an diesem Tag nur auf dem Sofa rum gegammelt, irgendeinen quatsch im Fernsehen geschaut oder einen Film gesehen. Mir blieb aber nur das Internet und am Abend kochte ich mal wieder etwas leckeres in einer recht gemütlichen und sauberen Küche.
Und dann ging es auch schon gleich einen Tag später mit dem Amtrak Zug und meinem Railpass, mit dem ich in den nächsten 30 Tagen, 12 mal in den USA an verschiedenen Orten aussteigen kann, weiter nach Portland im Staat Oregon.
Meine ersten Erfahrungen mit Amtrak waren sehr interessant und das Zugsystem verläuft hier ganz anders als in Deutschland.
Ich musste mein Gepäck einchecken, meine Sitznummer bekam ich erst kurz vor Abfahrt an einem weiteren Schalte und dann ging es im Schneckentempo los.
Die Stadt Portland gefiel mir total gut. An vielen Ecken und Plätzen stehen „Food Carts“. Ob salzig oder süß, Burger, Pizza oder Chinesisch, hier bekommst du alles an Essen und überall herrscht eine nette Atmosphäre.
Ich selbst habe mir den riesen Buschladen „Powell´s City of Books“ angeschaut und war noch ein paar T-Shirts shoppen. In Oregon befindet sich auf vielen Artikel keine Tax (Steuer) und so ist einiges etwas günstiger als in anderen Gegenden der USA.
Außerdem wurde der Saturday Market (Samstag & Sonntag) besucht und bei Voodoodoughnut vorbei geschaut. Hier stehen die Leute in einer Schlange um sich einen von den vielen bunten und mit Füllung bestehenden Doughnuts (Donuts) zu kaufen. Bei meiner Abfahrt von Portland nach San Francisco war es mittlerweile sonnig geworden und gerne wäre ich noch einen Tag geblieben.



"Food Cart" mit Pizza aus dem Ofen

Saturday Market

Donut


Freitag, 11. Mai 2012

Vancouver & die Insel



Hallo Ihr Lieben,
nun bin ich schon wieder über eine Woche nicht mehr in Kanada, möchte Euch aber trotzdem noch schnell meine Eindrücke und das Erlebte in Vancouver und  auf Vancouver Island berichten.

Nach meiner Ankunft in Vancouver hatte ich bezüglich des Wetters einen ganz schönen Schock bekommen, aber ich gewöhnte mich langsam an die Kälte und es wurde eben alles über einander angezogen J
Vancouver ist am Wasser gelegen und im Hintergrund konnte ich die mit Schnee bedeckten Berge sehen. Viele Fuß und Radwege führen am Wasser entlang und werden zum Spaziergehen mit dem Hund, zum Joggen oder Radfahren genutzt.
Einen sehr frischen aber sonnigen Tag verbrachte ich im Standly Park und ich konnte sehen, dass auch hier so langsam der Frühling einzog. Bunte Blumen und Knospen an den Bäumen waren überall zu finden und ich erlebte doch noch etwas den Frühling.
Die meisten Einheimischen und Touristen fahren die 9 Kilometer um den Standlay Park mit dem Fahrrad oder Skaten Ihn. Ich lief aber zu Fuß und erfreute mich auch an der Natur mitten im Park drin, wo nicht so viel los war.
Es kamen aber auch etwas kühlere und regnerische Tage nach Vancouver und die Motivation war nicht mehr so groß raus zu gehen. Ich machte noch eine Tour nach Westvancouver zum Lighthouse Park, konnte von hier aus etwas im Dunst und Nebel die Skyline der Stadt sehen, schlittert etwas den matschigen Waldwege entlang und kletterte dort ebenfalls auf den nassen Felsen am Wasser herum. 
Im strömenden Regen ging es dann nach Victoria auf Vancouver Island.
Und dieses Schmuddelwetter tat mir überhaupt nicht gut. Nun sollte ich nach 6 Monaten Reise doch noch eine Erkältung bekommen. Halsschmerzen, Husten, dass volle Programm eben. Aber es hielt mich nicht davon ab, meine Tour wie geplant weiter zu führen.
Ich schipperte also nun durch viele kleine Inseln mit der riesen Fähre nach Vancouver Island und die Landschaft erinnerte mich etwas an Schweden oder Norwegen.
Nach kurze Fahrt mit dem Bus, erreichte ich die Hauptstadt von British Columbia, Victoria.
Den kleinen nach England erinnernden Ort verbrachte ich bei frühlingshaften Temperaturen mit Wind und Sonne am Wasser, Hafen und in der Stadt. Ich beobachtete eine Robbe wie sie mit einem Oktopus im Wasser kämpfte und letztendlich auffraß und schaute den Wasserflugzeugen zu wie sie im Hafen landeten
Nach zwei Tagen Victoria hieß es wieder Abschied nehmen und es ging mit einem Katamaran von Kanada nach Seattle (USA).


Hafen in Vancouver

Vancouver

Standly Park

Lighthouse Park


Parlament in Victoria

Fisherman Warf in Victoria


Montag, 30. April 2012

Rocky Mountains in Canada


Schon aus dem Flugzeug auf dem Weg nach Vancouver konnte ich den Unterschied zwischen Kanada und Kalifornien sehen. Kanada mit vielen grünen Nadelwäldern und Schnee auf den Bergen.
Spätestens hier ging mein Plan mit 200 Tagen Sonne und warmen Temperaturen auf meiner Reise nicht mehr auf.
Meine ganz paar langen Klamotten wurden ganz von unten aus dem Rucksack gekramt und alle über einander angezogen.
Und dann ging es für eine Woche,  mit einer Tour in die Rocky Mountains. Unser erster Stopp Kolowna, hier machten wir eine kleine Tour mit dem Schiff  auf einem See und ich wurde an meine Bootstour in Brasilien erinnert. Nur diesmal hatte das Wasser ganze 6,6 C° und ich musste trotz Sonnenschein einen Pullover tragen.
Auf unserer weiteren Fahrt nach Banff, sah ich immer wieder Schneeberge am Straßenrand und die Bäume sahen noch sehr winterlich grau aus.
Wir hatten mittlerweile die Grenze zu Alberta überquert, als wir in Banff ankommen und wir verloren eine Stunde (Zeitzone).
Am Lake Louise gab es dann die erste Enttäuschung.
Das es etwas kühler hier in den Rockies sein würde war mir ja schon klar gewesen,  aber dass noch gar kein Eis auf dem See schmolzen war, damit hatte ich nicht gerechnet. Also gab es anstatt eines traumhaft, blauen Sees zwischen den Bergen nur einen weißen mit Eis und Schnee bedeckten Lake Louise.
Von Banff aus ging es über den berühmten Icefields Parkway nach Jasper. Hier ist nicht der kleine Ort Jasper das Ziel sondern der Weg dorthin. Während der Fahrt hatten wir immer wieder tolle Aussichten auf die Rockies, sahen eingefrorene Wasserfälle, ich springe in diesem Jahr doch nochmal im Schnee herum und wir hören wie die Lawinen von den Bergen krachen.
Unsere Nacht im Jasper Nationalpark verbrachten wir in einer robusten Holzhütte mit sehr viel Regen und einem Ofen.
Auf dem Rückweg nach Banff, schauten wir uns einige Canyon an, konnten den Gletscher Athabasca (Columbia Icefield) vor Regen kaum sehen und stapften durch knie hohen Schnee um uns den Lake Peyto in seiner weißen (nicht blau/grün) Pracht anzuschauen.
An dem freien Tag in Banff lief ich auf den Tunnel Mountain um die Blick von dort aus auf das Tal zu genießen und erlebte mehr Eis zu gefrorene Seen.
In den letzten zwei Tagen, wir befinden uns bereits auf der Rückfahrt, sehe und spüre ich noch einmal die Größe und Weite von Kanada. Wir übernachten am Shuswap Lake (ganz viel Regen)und erreichen nach einer Woche und 2.300 gefahrenen Kilometern Vancouver. Leider haben wir weder einen Elch (Moose) noch einen Bären auf unsere Tour gesehen und eine weiter Reise im Sommer durch die kanadischen Rocky Mountains ruft. J

Bootstour

Meine Gruppe "Moose"

Lake Louise

Icefields Parkway


Wasserfall


Gletscher 

Lake Peyto

Banff